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Pilgerweg oder Autobahn?

In den Jahren 1939-1945 gab es Bestrebungen in der «Bundeszentrale» Bern, einen Pilgerweg von Bern nach Berlin zu etablieren. Glücklicherweise wurde dieser in Berlin nicht ganz so ernst genommen. In der damals noch patriotischen und im Widerstand kämpfenden Schweiz gab es zuwenig folgsame, gebückte und demütige Schweizer, die den Pilgerweg austreten mochten, sodass inzwischen das Unkraut den Weg überwuchert hat.

Jetzt wird von wichtigen Volks- und Standesvertretern ein neuer Anlauf genommen, einen Pilgerweg von Bern nach Brüssel schmackhaft zu machen. Da wären Teile des Bundesrates, sowie geschlossen die Aussenpolitischen Kommissionen des National- und Ständerates, (APK-N, APK-S) vehement unterstützt von Parteivorsitzenden der FDP und GLP. Der «rechte» Teil der SP, vor dem Sprung in die GLP, möchte auch dabei sein, falls Belohnungen in Form von hohen Gehältern und sicheren, vom Umwandlungssatz in der Schweiz nicht betroffenen Pensionsgeldern eines Tages fliessen könnten.

Der auf keinen Fall patriotische Widerstand der Gewerkschaften und die verhasste patriotische SVP und CVP (die Mitte), ohne die CVP-Mitglieder in der APK, wollen keinesfalls diesen Pilgerweg spuren.

Die «nebs», neue europäische Bewegung, Präsident NR Eric Nussbaumer und ex-Präsidentin Christa Markwalder und die APK versuchten seit 1 ½ Jahren die «Herbergen» auf dem Pilgerweg mit geschmackvollen Präzisierungen der Unionsbürgerrichtlinien, der staatlichen Beihilfen und des Lohnschutzes auszustatten um den Pilgern angenehme Erholungsorte zu bieten.

Dummerweise gelang es inzwischen einem ehemaligen Bundesrat über verschlungene Wege zur NZZ seine Abneigung gegen die Verneigung der APK’s vor dem Brüsseler Gremium kund zu tun. Dieses wollte um alles in der Welt, dass die Schweiz den Europäischen Gerichtshof in Strassburg als neue oberste richterliche Instanz instituiert. Damian Müller, der Präsident der Ständerätlichen APK, ärgerte sich masslos nach dem zu früh veröffentlichten Brief der Sozialpartner im Schweizer Radio mit dem Hinweis, dass man das Rahmenabkommen jetzt „schreddern“ könne.

Nach der Pilgerreise letzte Woche mit den APK’s und dem freundschaftlichen Treffen mit ausgesuchten europäischen Parlamentariern in Brüssel hat Damian Müller mit den restlichen Pilgern der APK voller Demut den Weg zurück nach Bern gefunden und neue Kraft für das ungenügende verräterische Rahmenabkommen (InstA) geschöpft. Jetzt stehen die begeisterten Anhänger des Rahmenabkommens noch näher zusammen und versuchen in den «Herbergen» des Pilgerweges die Schönheit der toxischen Frucht einer gegen die Schweiz errichteten Instanz den möglichen neuen Pilgern trotzdem schmackhaft zu machen.

Das Schweizer Volk hat sich bei der Abstimmung vom 27.September nicht für die dynamische- od. autonome Rechtsübernahme der EU ausgesprochen sondern für die bilaterale Autobahn mit Rechtssicherheit in der Schweiz für alle Sozialpartner.
Es braucht keinen neuen Pilgerweg für «Ja-Sager».
Der Bundesrat braucht Unterstützung für ein besseres Abkommen.